Der Versuch sich bewusst an Träume zu erinnern oder sogar darauf einzuwirken (z.B. in Klarträumen) verändert die Träume selbst. Mich beschäftigt die Frage, ob damit nicht eine Grenze zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein "verwischt" wird und ob eine solche "Verwischung" (neben den positiven Folgen z.B. Heilung) gefährliche Folgen für die Psyche haben kann. Ein Beispiel: Ich verdränge einen Aspekt meines Lebens aus meinem Bewusstsein. Ich drücke ihn quasi ins Unterbewusstsein hinab. Bisher gab es immer die Möglichkeit diesen Aspekt im Traum zu kompensieren. Nun greife ich aber willentlich in meine Träume ein und blocke auch dort die Beschäftigung mit diesem Thema. Kann sich in diesem Fall nicht die positiv wandelnde Kraft des Traumes nicht in eine negativ unterdrückerische wandeln?
Hallo Claus, ich bin derselben Meinung. Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit Traumarbeit, leite auch selbst eine Gruppe und empfehle das luzide Träumen nicht. Etwas anderes ist es, zu versuchen, ins Traumgeschehen einzugreifen. Z.B. ich werde verfolgt, bis es keinen Ausweg mehr gibt. Ich kann trainieren, mich im Traum umzudrehen und den Verfolger fragen, was er von mir will oder wer er ist. Dann werden solche Träume verschwinden. Oder ich kann lernen, mir im Traum bewußt zu machen, daß ich träume. Es wird eben immer wieder experimentiert. Jeder muß für sich herausfinden, was für ihn hilfreich ist. Gruß von Renata