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Träume verstehen - das Traumforum von www.traeume-verstehen.de

Traeume Traumdeutung

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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 275 mal aufgerufen
 Traumdeutung
Carlos Offline



Beiträge: 29

25.05.2008 08:31
Carlos Antworten

Hallo zusammen,

Ich bin im Freien unterwegs und wandere über eine hügelige Landschaft unweit der befestigten Wege in Richtung Süden. Die Natur steht in vollem Saft, das Obst hängt schwer von den Bäumen und alles ist in sattes Grün getaucht. Ich nehme mir einen Pfirsich von einem Baum, habe aber ein schlechtes Gewissen dabei. Dieser Sommer scheint sehr kurz auszufallen. Es tauchen schon die Vorboten des Herbstes auf. Kürzer als je zuvor denke ich mir.

Ich gehe weiter und treffe auf einen Bauern. Er scheint so um die 50 Jahre alt zu sein, strahlt eine gesunde Autorität aus. Er läuft eine zeitlang neben mir her. Dabei laufen wir auf einem befestigten Weg in etwa dahin zurück, woher ich gekommen bin. Der Bauer ist sehr zielstrebig, scheint zu wissen was er will.
Mein Pfirsich ist aufgegessen und irgendetwas an dem Bauern verrät mir, dass es kein Problem ist dieses leckere Obst zu essen, ich sollte kein schlechtes Gewissen haben.

Wir kommen beide auf ein öffentliches WC zu, in einem kleinen Wäldchen. Vor dem WC gräbt sich ein Penner aus einem Erdloch, er schafft sich einen größeren und offeneren Eingang, der viel luftiger zu sein scheint, als alles was der Penner zuvor zum Wohnen hatte. Er lugt verstohlen aus dem dunklen Braun hervor. Der Bauer duldet diesen etwas seltsamen Mann, so wie er mein Pfirsichklauen duldet. Er freut sich sogar für ihn, dass der Penner nun mehr Licht hat und mehr gute Luft einatmen kann.

Soweit mein Traum, was fällt euch dazu ein?

Gruß
Carlos

Joe Hayden Offline



Beiträge: 82

25.05.2008 12:53
#2 RE: Carlos Antworten

Hallo Carlos,

es handelt sich wohl um Gegensätze, Toleranz, Entscheidungen und Urteile. Der Bauer hat eine positive Wirkung auf dich gehabt, er hat dein Vorgehen und die des Obdachlosen geduldet. Er hat euch in diesem Moment gleichgesetzt so wie ich das verstehe. Ich denke das der Bauer eine Wunschfigur von dir war.

Eine Figur, die dir zeigt, dass man Entscheidungen und Urteile mit Ruhe und Gelassenheit angehen sollte

Gruß

J.H.

Ikarus Offline



Beiträge: 11

25.05.2008 23:40
#3 RE: Carlos Antworten

Ein sehr schöner Traum!

Die Aufgabe des Bauern ist es das Wachstum der Natur zu unterstützen, damit sie Früchte bringt.
Es könnte also übertragen um die Themen menschliches Wachstum und Fruchtbringen im Leben, kurz: um menschliche Reife gehen.
Der Bauer würde dann das Symbol für diese Reife sein



- Vorboten des Herbstes: Symbol für eine Veränderung???

- der geklaute Pfirisch und das schlechte Gewissen: könnte eine Spannung zwischen Handlungen und entgegenstehenden eigenen Idealen (das was sein soll) meinen.
Der Bauer sieht das locker - er hilft zu Gelassenheit gegenüber diesen Spannungen.

- das WC, der Penner, das Erdloch:
Diese Symbole könnten für das stehen was oft für niedrig, dreckig, erdhaft gehalten wird. Die Sachen von denen man sich normal fern halten will. In der Psyche sind das die Dinge, die man verdrängt - die man nicht wahrhaben will.
Im Traum dürfen diese Dinge sein. Der Bauer lässt dem Penner den Freiraum sein Domizil zu erweitern (gute Luft!) und freut sich sogar daran.

So, vielleicht könnte das eine Richtung sein den Traum zu deuten.

Rita Offline



Beiträge: 75

26.05.2008 10:38
#4 RE: Carlos Antworten

Hi Carlos,

Meine beiden Vorredner haben schon wichtige Gesichtspunkte genannt. Was ich noch hinzufügen möchte, ist folgendes:

Du bist im Freien und gehst unweit befestigter Wege gen Süden (Dein Name Carlos deutet ebenfalls nach Süden). Deine Gedanken und Gefühle verbinden offensichtlich "Süden" mit Freiheit, Fülle, Reife, Fruchtbarkeit, Üppigkeit und Farbenreichtum. Und davon nimmst Du Dir eine saftige, süße Frucht. Du gestattest Dir, etwas davon einzuverleiben (Nahrung wird zu Körper). Warum Du dabei ein schlechtes Gewissen hast, kann ich nicht deuten, es könnte mit einer die Zukunft vorherbestimmten Erziehung zusammenhängen, die Du z.T. verinnerlicht hast, von der Du aber abweichen möchtest. Auch der kurze Sommer deutet auf eine innere Einschränkung. Die Vorboten des Herbstes und der etwa 50 Jahre alte Bauer weisen auf den "Herbst des Lebens", der in Deiner Lebensperspektive gelassen und mit einer gesunden Autorität, aber wieder auf einem befestigten Weg geht. Du ahnst also, dass auch Freiheit und Genuss eine gewisse Struktur braucht, führt Dich der Bauer, der genau weiß, was er will, also den Überblick bzw. einen Plan hat, doch wieder dorthin zurück, von wo Du in die Freiheit aufgebrochen bist. Dort steht in einem Wäldchen ein öffentliches WC, Auffangbecken für alles, was nicht in körpereigene Substanz umgewandelt werden konnte und stinkt. Da ist noch etwas verborgen, und ich sehe einen Bezug zu Deinen Gewissensbissen. Verstohlen und etwas seltsam lugt ein Penner, wie Du ihn nennst, aus seinem Erdloch hervor und schafft sich Luft. So ist für mich der Penner die eigentliche Botschaft Deines Traumes, der die beiden Extreme von Freiheit und Gefangenschaft in schönen, klaren Bildern zeigt. Denn auch das Verborgene ist dabei, sich zu befreien. Dass dies gelegentlich auch mal stinkt, siehst Du in der Figur des Bauern sehr gelassen und freust Dich, dass auch die verdrängte Seite ans Licht kommt.

Ich finde auch, dass dies ein sehr schöner, klarer Traum ist. Kannst Du doch Schönheit und Genuss mit der Bereitschaft, Verdrängtes aufzuarbeiten, miteinander verbinden. Mir gefällt besonders die Figur des Bauern, der wunderbar gelassen, klar und kompetent all Deine Facetten zusammenfügt.

Herzlichst
Rita

Carlos Offline



Beiträge: 29

02.06.2008 08:57
#5 RE: Carlos Antworten

Hallo ihr drei,

vielen Dank für eueren tollen Ideen, die mich alle sehr inspiriert haben.
Das war toll eure Gedanken zu lesen.

Gruß

Carlos

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