Neulich hatte ich einen fürchterlichen Traum, von dessen Inhalt mir nicht sehr viel in Erinnerung geblieben ist, nur folgender Teil:
Ich kam aus einem alten, vertrauten Gebäude -vermutlich das eines Familienangehörigen, aber bevor ich aus dem Gebäude heraustrat, gab es eine gänzlich andere Traumsituation-.
Mit mir schoben mehrere "Arbeitskollegen" oder "Klienten" Fahrräder aus dem Haus. Das Haus bildete mit benachbarten Häusern eine Gasse ohne seitliche Auswege. Praktisch ein Korridor, ab und zu gab es so mal um die 4-7 Treppenstufen. Das Wetter war sehr sonnig und wir wollten vermutlich eine Radtour machen.
Plötzlich drehte ich mich in die entgegengesetzte Richtung und sah aus einer gewissen Entfernung, wie ein alter Mann aus einer Tür von rechts herausfiel. Er fiel in Zeitlupe. Ich dachte sofort, dass eine Gefahr droht und lenkte die Gruppe ab und schickte sie schon mal los. Aber mit einiger Ruhe versuchte ich einen Kollegen aus der Gruppe, den ich den Umgang mit dieser Situation zutraute, ohne Panik zu verursachen auf den Vorfall aufmerksam zu machen und bat ihn, mal eben zu helfen.
Im nächsten Augenblick versuchten wir zu der Person zu kommen. Wie so oft in meinen Träumen muss ich beim Rennen mit den Armen mitpaddeln, um überhaupt vorwärts zu kommen. Noch träger als Bewegungen im Wasser. Aber trotzdem war ich im nächsten Moment bereits da.
Der alte Mann war nun plötzlich ein nicht ganz 40jähriger Arzt. Zu dem Sturz war es nie gekommen. Immernoch kam die Person sozusagen aus der Tür. Er war voller Panik, denn in dem Raum hinter dieser Tür war ein agressives Neugeborenes, welches den Arzt auch in den (rechten?) Arm gebissen hat. In diesem Moment war ich davon überzeugt, dass das Neugeborene ein Teil von mir ist, und dass dieses Neugeborene eine psychische Erkrankung in mir darstellt.
Dann TRÄUMTE ich, dass ich ganz erschüttert aufgewacht bin und im Bett liegend weinte, weil mein Leben nun mit diesem unerträglichen Schicksal sozusagen "zum wegwerfen" ist. Es war wie ein Todesurteil. Ich bin mir nicht zu 100% sicher, ob mir diese Reaktion noch wärenddessen oder danach im Wachzustand regelrecht jämmerlich vorkam, dass ich die Flinte so schnell ins Korn werfe.
Als ich dann WIRKLICH aufgewacht bin, war mein Gefühl eher erleichtert, dadurch dass ich das erwachen als Traum erkannt habe. Trotzdem schimmerte da noch so ein Gefühl durch, dass ich -ich kanns nicht besser beschreiben- da durch die Beschäftigung mit meinem Unterbewusstsein etwas losgetreten habe, womit ich erst mal den Umgang lernen muss. Ich denke, dass der Traumteil mit dem erwachen ein "Hinweis" ist, dass der Trauminhalt ganz erheblichen Einfluss auf mein Bewusstsein haben wird. Mal so ins Blaue getippt.
Wichtig zu erwähnen wäre noch, dass ich auf einer Akut-Aufnahmestation in einer Psychiatrie arbeite. Die Haus-Passage hat im übertragenen Sinne etwas von der Station, und problematische Situationen sind mir nicht fremd. Da Häuser in der Traumsymbolik auch den Wohnsitz der Seele bedeuten, könnten die Häuser in der Gasse sozusagen die Psyche der Patienten darstellen. Der Kollege, den ich im Traum zur Hilfe gebeten habe, den gibt es wirklich auf einer anderen Station - aber einen wirklichen Draht habe ich zu dem nicht gehabt.
So, und jetzt Ihr... - Nein, Scherz :)
Hatte jemand schon mal einen ähnlichen Traum, dass einem so etwas über sich selbst im Traum klar geworden ist (wobei ich von "klar" nicht wirklich sprechen kann)?