Hallo
Ich hab heute was Schlimmes geträumt. Und zwar war ich mit meinem Opa auf so einer Aussichtsplattform, wo auch immer solche Ferngläser stehen. Kennt ja Jeder. Hab dann durch so ein Fernglas geguckt und da lief ein Mann mit Einkaufstüten einen Strand runter... der lief mit dem Rücken zu mir. Irgendwie war es dann aber kein Fernglas mehr, sondern ein Gewehr mit Zielfernrohr.
Mein Opa rief dann irgendetwas in der Richtung: "Du kannst doch keinen Menschen erschiessen!" Ich habe dann aber einfach abgedrückt, und dem Mann in den Rücken geschossen, ich habe sogar das Blut spritzen sehen. Ohne mit der Wimper zu zucken. Es war wie ein Kick? :( Plötzlich hörte ich Sätze, die lauteten: Das schlimmste was ein Mensch tun kann, ist einen anderen Menschen zu töten. Das hat mich aber völlig kalt gelassen und die einzige Sorge die ich in dem Moment hatte war, dass mich die Polizei finden könnte. Dann war ich plötzlich zu Hause.

Irgendwann bin ich dann wach geworden und fand es ganz schön erschreckend. Klar war es nur ein Traum, aber was hat das zu bedeuten? Ich hab mich heut morgen schon echt geschämt sowas geträumt zu haben

LG

wenn man etwas oder jemanden im traum tötet ist das meistens eine veränderung: man löst sich von etwas altem oder ändert sich in gewisser art und weise

ich hab in meinen träumen auch schon menschen ermordet, sogar schon häufig und da waren gemischte gefühle dabei

von angst bis hin zur vollkommenen befriedigung
ich hab mich sogar schon selbst umgebracht, aber über einen tiefen sinn dieser träume mach ich mir keine gedanken


ich bin psychisch einigermaßen gesund und fühle mich nicht wie ein mörder

Hi Xa,

es sind tiefer liegende Mechanismen, die uns im Traum töten lassen. Sie haben m.E. weniger mit reellen Mordgelüsten zu tun ;-) als mit der Beseitigung von Problemen. Im realen Leben hat Mord zwar auch mit der Beseitigung von Problemen zu tun, ist aber hier viel weiter gefächert. Moralisches Gewissen und Angst vor Ächtung halten die Überzahl der Menschen davor zurück. Fällt diese Angst weg, wie z.B. beim organisierten Verbrechen, wird das moralische Gewissen zurückgedrängt, weil der Einzelne innerhalb der Organisation getragen wird. Würden wir noch mit Pfeil und Bogen jagen und töten, müssten wir Geschick und Können entwickeln, also selbst aktiv werden. Mit den heutigen Waffen ist das nicht mehr nötig, und Du übernimmst diesen Mechanismus, um, ohne Dich selbst in Gefahr zu begeben, aus der Entfernung jemanden (ein Problem) zu beseitigen. Ich denke, dass Du Dir deswegen keine Gedanken machen musst, ein potenzieller Mörder zu sein, wenn Du Dir diesen Mechanismus bewusst machst.

Du hast in Deinem Traum jemanden (ein Problem) rangezoomt, der (das) mit Einkaufstüten beladen war. Was da im Einzelnen drin war, geht aus Deinem Traum nicht hervor und scheint weniger wichtig gewesen zu sein. Die Plattform mit Aussicht sehe ich aber wohl als ein Überblick über Dein Leben, in dem Dein Großvater als moralisches Gewissen fungiert. Du übergibst ihm diese Aufgabe als Teil Deiner Persönlichkeit, weil der Teil, mit dem Du Dich identifizierst, sich von etwas befreien möchte. Für mich stellt sich die Frage, warum Dich dieser Mann mit den Einkaufstüten gestört hat, so dass Du ihn reflexartig aus Deinem Leben entfernen musstest. Sind es Aufgaben, die Du (noch) nicht bereit bist zu erledigen? Oder ist es vielleicht eine Ahnung, dass in Deinem Leben etwas (Neues) geschieht, womit Du Dich nicht beschäftigen möchtest?

Jedenfalls hat dieser Mann eingekauft, hat sich gekümmert, Besorgungen gemacht, während Du auf der Plattform die Aussicht genießt. Vielleicht kommt Dir der Sinn Deines Traumes näher, wenn Du Dir klar machst, dass auch dieser Mann ein Persönlichkeitsanteil von Dir ist ;-)?

Alles Liebe
Rita