Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit Träumen, zur Zeit aber habe ich das Gefühl, dass ich meine Träume kaum verstehen kann.
Ich würde Euch gerne einen Traum von heute nacht erzählen und mich würde interessieren, was Euch dazu ein- bzw. auffällt:
Traum, dass ich zugesagt habe die Wohnung einer alleinerziehenden Frau, die hier in der Nähe wohnt, zu übernehmen. Ich bin gerade in ihrer Wohnung und schaue mir die Küche an. Da fällt mir auf, dass diese mir überhaupt nicht gefällt, dann springt mir ins Auge, dass die Wohnung komplett mit Teppichboden ausgelegt ist. Ich habe ein schreckliches Gefühl, habe das Gefühl, einen schlimmen Fehler gemacht zu haben, möchte auf gar keinen Fall in diese Wohnung. Beim Rausgehen sehe ich dann, dass die gemeinsamen Flure vor den Wohnungstüren scheinbar von den Kindern als große Spielräume verwendet werden, der ganze Boden ist von Spielzeug übersät.
In dem Traum ist es irgendwie so, dass ich jemandem aus der Nachbarschaft, einer Frau, zugesagt habe, ihre Mietswohnung zu übernehmen. Diese Frau gibt es in Wirklichkeit nicht. Der Hintergrund für meine Zusage war wohl, dass diese Wohnung größer ist als meine, wohl angemessen groß für meinen kleinen Zoo den ich hier habe und dass es dort auch in Ordnung ist, mehrere Hunde zu halten. Aus diesen Erwägungen oder Gründen heraus hab ich das glaub ich zugesagt.
In meinem richtigen Leben wohne ich in einer Wohnung, die ich sehr mag, allerdings gibt es Schwierigkeiten mit den Nachbarn wegen meiner vielen Tiere.
Im Traum stehe ich gerade in der Küche dieser fremden Wohnung. Mir springt die Küche ins Auge, ich sehe, dass sie mir überhaupt nicht gefällt. Überlege mir, dass ich meine eigene aber nicht mitnehmen kann, fühle mich unglücklich. Dann springt mir ins Auge, dass die komplette Wohnung mit Teppichboden ausgelegt ist. In meiner eigenen Wohnung habe ich die Teppichböden komplett entfernt und druch Parkett und Laminat ersetzt, wegen der Hunde, Teppichböden kann man da kaum sauber halten.
Ich stelle mir im Traum vor, dass ich alle Teppiche entfernen müsste, fühle mich elend, es ist ein bestimmtes, sehr schlimmes Gefühl. Ich denke mir, dass ich es unbedingt wieder rückgängig machen muss, meine Entscheidung, diese Wohnung zu übernehmen, überlege, wie ich das anstellen könnte.
Dann bin ich dabei, die Wohnung zu verlassen. Ich stehe an der Haustüre und habe keine Ahnung, wie ich überhaupt rein gekommen bin, sehe dann, dass die Tür zwei Schlösser hat und im kleineren der Schlüssel steckt. Ich ziehe ihn ab, damit die Bewohnerin von außen aufschließen kann. Dann halte ich auch den anderen Wohnungsschlüssel in der Hand, einen ganzen, dicken Schlüsselbund mit vielen Schlüssen und weiß nicht, wie ich dazu gekommen bin. Draußen vor der Tür treffe ich die Nachbarin. Ich gebe ihr die Schlüssel damit die Bewohnerin wenn sie wieder kommt rein kann.
Vor der Tür gibt es einen gemeinsamen Flur, von dem die einzelnen Wohnungstüren in die Wohnungen führen. Dieser Flur wird scheinbar von den Kindern hier als gemeinsame Spielräumlichkeit benutzt, der Boden ist mit Spielzeug übersäht.
Dann bin ich in meiner Wohnung, die im Traum meine jetzige Nachbarin übernehmen will. Sie hat schon Veränderungen vorgenommen, halt seltsame Stiefelhalter an die Wand montiert. Das gefällt mir irgendwie nicht, ich habe negative Gefühle ihr gegenüber.
Zuerst würde mich interessieren: wie kommst Du auf den Gedanken, dass ich die Schwierigkeiten und Hindernisse die ich habe auf die falsche Weise zu lösen versuche?
Ich hab eben festgestellt, ich habe meinen Traum sehr konfus erzählt.
Mein Gefühl im Traum, einen Fehler gemacht zu haben, bezog sich nicht auf meine Nachbarn. Es bezog sich auf meine Zusage, meine eigene Wohnung zu verlassen und die Wohnung dieser alleinerziehenden Frau zu übernehmen. Diese Entscheidung, meine Wohnung aufzugeben, hat mich im Traum so unglücklich gemacht.
Deine Anregungen haben mich auf den Gedanken gebracht, dass der Traum so zu verstehen sein könnte, dass ich im wirklichen Leben versucht bin, etwas aufzugeben bzw. nach einer Sache zu streben (im Traum die Wohnung die mir größer und passender erscheint), obwohl sie nur vordergründig zu mir passt bzw. weil sie mir als die sicherere Lösung erscheint und ich mich aber sehr unglücklich damit fühlen würde. Dass ich versucht bin, mich für etwas zu entscheiden weil es mir vernünftiger erscheint, aber mein Inneres eine andere Einstellung dazu hat und das beibehalten möchte, wie ich es mir im Moment eingerichtet habe, auch wenn es nicht einfach und möglicher Weise gefährlich ist - schlimmstenfalls könnte ich im richtigen Leben mächtig Ärger mit meinen Vermietern bekommen. Trotzdem hänge ich sehr an dieser Wohnung hier und trotzdem habe ich mir meine Tiere angeschafft.
Die Probleme mit den Nachbarn sind im richtigen Leben präsent, wobei ich mich sehr darum bemühe, Rücksicht auf sie zu nehmen und sie nicht zu belästigen, ich habe mehrere Maßnahmen deswegen getroffen. Das klappt im Großen und Ganzen recht gut, das weiß ich auch von Rückmeldungen mancher Nachbarn, trotzdem ist es ein ungutes Gefühl zu wissen, dass bestimmte Nachbarn ein grundsätzliches Problem mit meinen Tieren haben, auch wenn sie nicht wirklich damit konfrontiert werden.
Eventuell zieht der Traum eine Parallele: ich stehe im Moment vor einer beruflichen Entscheidung, die mich sehr wahrscheinlich in erhebliche Schwierigkeiten bringen kann wenn ich weiterhin den Kurs verfolge, der mir richtig erscheint und der mir wichtig ist. Erhebliche Schwierigkeiten in einem Ausmaß, wie ich es bisher noch nicht erlebt habe. Die Alternative wäre, klein bei zu geben. Dies nicht zu tun würde andere sehr gegen mich aufbringen und deren mögliche Reaktionen machen mir große Angst. Ich befürchte, dem Stress nicht gewachsen zu sein, kapitulieren zu müssen und letzten Endes auf der Strasse zu stehen.
Ähnlich geängstigt hat mich eine Zeit lang, was alles passieren könnte, weil ich so viele Tiere hier haben. Unterschwellig rumort diese Sorge in mir immer noch, mal mehr, mal weniger. Trotzdem habe ich mich dafür entschieden, warum genau, kann ich nicht sagen, bei der Entscheidung dafür haben auch Träume eine große Rolle gespielt bei denen es darum ging, dass ich diese Tiere bei mir aufnehmen will, dass sich das richtig anfühlt, auch wenn es sehr riskant erscheint.
Möglicherweise denke ich als Folge meiner beruflichen Schwierigkeiten zur Zeit verstärkt darüber nach, ob ich einmal eine Familie haben will, das würde das Auftreten dieser alleinerziehenden Frau und des vielen Spielzeugs erklären. Womöglich ist mein verstärkter Wunsch nach einer eigenen Familie durch meine Angst davor geschürt, meine Arbeit aufgeben zu müssen, die ich sehr gerne mache und die ich eigentlich keinesfalls aufgeben möchte, sozusagen um diesen Verlust zu kompensieren.
Hm, das wären meine aktuellen Gedanken dazu. Mal sehen, wie es sich noch weiter entwickelt. Vielleicht hat noch jemand Gedanken für mich?
Ich hätte auch noch eine Frage an dich bzw will ich dir einfach mal meine Gedanken erläutern- ich kenne dein Leben und deine Situation nicht aber ich will dir mal schreiben was mir dazu einfällt.
Ich denke, man sollte die Wohnung nicht wörtlich nehmen, sondern viel eher als ein Symbol...da ja eine Wohnungswechsel mehr oder minder etwas mit einem Lebenswandel zu tun haben könnte. Ich frage mich ob du vielleicht eine Entscheidung getroffen hast in welcher Hinsicht auch immer, die vielleicht nicht wirklich durchdacht war oder mit der du zumindest unterbewusst nicht zufrieden bist. Im traum würde sich das so erklären dass die Situation (die Wohnung) für dich von vornherein vielleicht perfekt war, weil du Platz für die Tiere hast. Sobald du dir aber die Wohnung (die Situation) genauer anschaust, merkst du dass das es einige Faktoren gibt, die dir darin nicht gefallen oder du zumindes nicht glücklich damit bist. Wenn man jetzt weiterspinnt könnte vielleicht der Aspekt, dass alles mit Teppich ausgelegt ist, den du bei dir aber entfernt hast, als eine art Botschaft vielleicht auch Warnung verstanden werden- z.b. dass wenn du ihn die Wohnung (die Situation) einsteigst, du einige Veränderung vornehmen musst.
Dir ist in diesem Traum klar, dass du Tiere hast und der Teppich nicht vorteilhaft dafür wäre. Dir ist also klar, dass du ihn bei Seite schaffen müsstest bzw etwas verändern müsstest. Die Schlüssel könnten Symbolisch stehen, dass ein kleiner Schlüssel für diese Wohnung ist, du aber im nächsten Moment haufend Schlüssel für vielleicht andere Wohnungen (Situationen, Wege) hättest. Du selbst wirst dir auch klar darüber dass du die Wohnung nicht willst.
Also ichbin kein Psychologe, aber vielleicht gibt es in deinem Leben, eine Situation oder ein Schritt den du getan hast, weil er dir von "außen" her vorteilhaft erschien-du aber beim näheren Hinschauen merkst, vielleicht auch nicht bewusst, dass die eine Dinge daran nicht gefallen, bzw du noch Veränderungen machen müsstest, bzw "Sachen" beiseite schaffen oder darauf verichten müsstest (Teppich). Der kleine Schlüssel und plötzlich die vielen Schlüssel könnten symbolisieren, dass du noch viel mehr Möglichkeiten hast (außer diese eine Wohnung), die vielleicht geschaffen für dich wären-wenn du es nur selber willst.
Wie gesagt, das wären meine Gedanken aber ich kenn dein Leben nicht. Den Flur mit vielen Türen, könnte mal auch als Ort mit vielen Abzweigungen verbinden. Was das Spielzeug darin für eine Rolle spielt weiß ich nicht, dazu müsstest da darüber nachdenken, wie du zu Kindern stehst oder ob dich irgendwas an deine Kindheit erinnert bzw dich geprägt hat.
Ich weiß ich hab grad ziemlcih viel geschrieben aber ich hab jetzt nochmal gelesen und noch ein paar Gedanken dazu.
Du sagst du willst wegen deiner berufliches Situation eventuell eine Familie gründen. Vielleicht kann man diesen Traum auch wirklich als Warnung verstehen, sich vielleicht in irgendetwas flüchten zu wollen. 1. die alleinerziehende Mutter 2. der Teppich, der aufgrund der Tiere unpassend wäre ( wobei ich die Tiere nicht unbedingt als Tiere annehmen würde, sondern vielmehr auch symbolisch für etwas von dem du dein Leben abhängig machst) Wenn man das zusammenbaut, könnte man feststellen dass du dein Wandel (den Wohnungswechsel) von deiner Arbeitssituation (den Tieren) abhängig machst. Du aber feststellen würdest, dass es vielleicht doch nicht dass ist was du wirklich willst, sondern eine Flucht, zu der du vielleicht zu schnell "Ja" gesagt hast, ohne dich vorher damit wirklcih auseinanderzusetzen (indem du merkst, dass die Wohnung die nicht gefällt, nachdem du sie gesehen hast) Vielleicht gibst du deswegen den Schlüssel zurück und der kleine Schlüssel ist nur ein kleiner Ausweg. So jetzt spinne ich wieder weiter (das kann ich gut :-)) der Flur mit mehreren Eingängen könnte viele Wege symbolisieren-aber das Spielzeug vor den Wohnungen (den Wegen) zeigt dir vielleicht dass du dich zu stark an der Idee mit der Familie festhälst bevor du einen anderen Weg gehst.
In deinen Traum hattest du doch viele Schlüssel ("viele" Möglichkeiten) vielleicht passt ja einer zu der Wohnung die dir zusagt ;-)
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