Mein Traum:
Ich stehe vor einem Spiegel und sehe darin, dass ich mindestens zwei Ketten tragen. Sie sind sehr lang, gehen bis ca. zur Magengegend, sind silbern und mit türkisfarbenen Steinen übersät. Darunter trage ich eine Art Tunika, soweit ich mich noch erinnere. Auch sie hat die Farbe türkis. Es gefällt mir sehr gut, jedoch denke ich, dass es etwas übertrieben wirkt, so aufzutreten.
Meine Deutung war, dass es mit meiner Spiritualität zu tun haben könnte. Diese wird mir vor Augen geführt durch den Spiegel. Ich weiß nur nicht, ob ich darauf hingewiesen werde, dass ich damit zu dick auftrage, also mich zu sehr damit schmücke oder ob mir gezeigt wird, dass sie in mir stark vorhanden ist. Kann mir da vielleicht jemand weiterhelfen? Vielleicht gibt es auch noch eine ganz andere Deutung dazu.

Liebe Grüße
Conny

Liebe Conny,

ja, ich glaube auch in irgend einer Weise bist du um dein Selbstbild besorgt und suchst nach Identität.

Welches Bild hast du von dir selbst? Was für ein Bild haben andere von dir? Geht es vielleicht darum, da einen Ausgleich zu schaffen?

Da du im Traum das Gefühl hast ein bisschen übertrieben gekleidet, bzw. nicht angemessen gekleidet zu sein, stellt sich die Frage, was du den selbst unter einem angemessenen Äußeren verstehst? Wie möchtest du anderen Menschen begegnen? Was möchtest du anderen mit deiner Kleidung, deiner Ausstrahlung und deinem Schmuck signalisieren?

Ich könnte mir vorstellen, dass du sehr darauf bedacht bist oder dir wünschst, würdevoll, priesterlich und strahlend aufzutreten.

Wen erkennst du im Spiegel? Hat diese Frau Ähnlichkeit mit Frauen, die du verehrst?

Eine andere Herangehensweise an den Traum:
Wie fühlt es sich an, diese Halsketten zu tragen? Sind sie leicht oder eher schwer, belasten sie dich oder schmücken sie dich? Welche Verantwortung ist damit verbunden? Wie würde es sich anfühlen sich dieser Halsketten zu entledigen und nur mit Tunika aufzutreten. Welchen Unterschied ergibt sich zur Alltagskleidung. Wie fühlen sich diese Unterschiede an?

So viel mal zu deinem Traum, ich hoffe du kannst etwas damit anfangen.

Gruß Markus

Liebe Conny, mir fällt auch was zu Deinem Traum ein. Ich möchte auf den Magen eingehen. Er kann Hunger symbolisieren, in Deinem Fall eher nach geistiger Nahrung. Die Farben blau und grün=türkis stehen tatsächlich für Natur, Erdverbundenheit und Spiritualität. Du sagst ja, daß Dir der Anblick gefiel. Es kommt, wie Markus schon andeutete, auf Deine eigenen Gefühle bei dem Traum an. Bist du mit einem guten Gefühl aufgewacht, scheinst du auf dem richtigen Weg zu sein, was durch die Doppelung der Ketten noch deutlicher gemacht wird. War Dein Gefühl eher unangenehm, solltest du Deine derzeitige Situation, Deine Wünsche und Bedürfnisse überdenken. Viel Erfolg dabei!
Gruß von Renata

Hallo Markus, hallo Renata!
Erst mal vielen lieben Dank für eure schnelle Antwort! Ja, ich bin durchaus hungrig nach geistiger Nahrung. Sauge geradezu alles auf, was ins Spirituelle geht.
Ich fühlte mich für die Öffentlichkeit zu auffallend gekleidet. Jedoch fühlte ich mich sehr wohl und fand mich hübsch, so wie ich gekleidet, geschmückt war. Ich bin, würde ich jetzt mal behaupten, eher der natürliche Typ. Unterstreiche nur leicht mein Aussehen. Schmuck trage ich, lustiger Weise, so gut wie gar nicht. Mal ein Lederhalsband mit nem verspielten Anhänger dran, wie z.B. einer Libelle oder einem Kokopelli. Oder einen Ring, den ich aber auch schon lange nicht mehr trage. Ansonsten ist Schmuck für mich eher uninteressant. Kann mich nicht damit identivizieren. Ich achte schon auf mein Äußeres, möchte nur nicht auffallen. Wenn ich auffallen mögen würde, dann eher durch eine charismatische Ausstrahlung, die von innen durch die Augen nach draußen strahlt, oder so Muss wohl an meinem Skorpion liegen. Angemessen gekleidet........für mich ist es ok, drückt aus, wie ich mich fühle und ich kann mich damit identivizieren. Ich kleide mich, wie ich mich fühle. So ist es wohl mit den Dingen, die ich tue. Für mich sind sie ok, sie drücken aus, wie ich fühle und ich kann mich damit indentivizieren. NUR andere Menschen, die Gesellschaft kann das nicht immer so akzeptieren und deshalb muss man aufpassen über was man mit wem redet, um nicht als durchgeknallt dazustehen. Deshalb muss ich mich auch in der Gesellschaft dementsprechend kleiden, sonst würde ich zu sehr auffallen. Ist es das, was der Traum aussagen möchte?! Gefühlsmäßig würde ich sagen, ja!
Die Frau im Spiegel war ich, ähnelte niemandem sonst. Und ich war sehr überrascht über mein Bild und wie es mich angesprochen hat. Ich hatte ein positives Gefühl, das jedoch ausgebremst wurde von dem Gedanken, dass es nicht passend sein könnte für die Öffentlichkeit. Es gibt eigentlich keinen Menschen, zu dem ich hinaufschaue oder den ich verehre. Wir sind alle nur Menschen mit Stärken und Schwächen. Obwohl, die Menschen, die besondere Fähigkeiten haben, die spirituell sind, dadurch viel lernen und somit anderen Leuten helfen können, die bewundere ich. So ein Mensch würde ich auch gerne sein. Dadurch an Ansehen gelangen, das wäre schön.
Ich hatte kein bestimmtes Gefühl, diese Ketten zu tragen. Ich empfand es als angenehm und schön. Vielleicht etwas zu pompös und zu herausstechend. Es war keine Last sie zu tragen, sondern etwas Besonderes. Sie waren wohl auch deshalb besonders, weil die Farbe mich sehr stark ansprach.
Wenn ich von Anfang an nur die Tunika getragen hätte, wäre das wohl auch schön gewesen, durch die Farbe halt. Welche mich auch im realen Leben sehr anspricht. Durch die Ketten wirkte das Ganze viel eindrucksvoller und atemberaubender, und wenn ich sie hätte ausziehen müssen, würde mir wohl etwas fehlen. Aber nur, weil ich es ja zusammen gesehen habe und mich das Gesamtbild schwer beeindruckt hat.
Wenn ich mich im Alltagsleben "herausputze" ist es durchaus so, dass ich ein anderer Mensch werde. Fühle mich weiblicher, hübscher, selbstbewusster. Schlüpfe gerne mal in diese Rolle. Trage ich die ganz normale Kleidung, wie Jeans, Pulli usw. fühle ich mich auch wohl, aber nicht als etwas Besonderes oder so. Dann bin ich halt ich.
Ich weiß nicht so recht, was für ein Bild andere von mir haben. Ich weiß nur, dass die Menschen, die mich mögen, mir auch sagen, dass ich ein besonderer Mensch bin und sie froh sind, dass es mich in ihrem Leben gibt. Sie lassen mich spüren, das ich wichtig bin und das gibt mir ein supertolles Gefühl und macht mich glücklich. Klar gibt es bestimmt Mensche, die mich nicht mögen. Aber das ist ja auch ok so, kann mich ja nicht jeder mögen. Viele denken wohl, dass ich ein eingebildeter Mensch bin. Das hat mir mal jemand gesagt. Sei der erste Eindruck. Darüber musste ich schmunzeln. Denn ich bin eher schüchtern und habe anfangs Schwierigkeiten, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Das Beurteilen die dann wohl als Eitelkeit.
Aber irgendwie bin ich jetzt immer noch nicht schlauer. Zeigt mir der Spiegel jetzt die eitle Seite meines Ichs?! Zu auffallende Farbe und Schmuck?! Ist das mein Auftreten?! Oder zeigt der Spiegel mir, dass ich ein stark spiritueller und naturverbundener Mensch bin?! Ich kann es nicht rausdeuten.

Liebe Grüße
Conny

Hallo Conny, ich antworte noch mal, da Du so ausführlich geschrieben hast. Nun kann ich mir gut ein Bild von Dir machen. Vielleicht machst Du Dir einfach zu viele Gedanken darüber, was andere Menschen von Dir denken. Das ist nicht wirklich wichtig, und wenn man authentisch ist, wird man akzeptiert, egal ob konservativ oder flippig - es muß nur zu der Person passen. Der Traum erinnert mich auch an "Spieglein, Spieglein an der Wand..." Du hattest ja ein gutes Gefühl, also will der Traum Dir einfach sagen: Sei, wie Du bist, kleide Dich, wie es Dir gefällt, so bist Du in Ordnung. Pflege das Natürliche, Erdverbundene in Dir und gib Deiner Seele genügend Nahrung. Wenn Du hinter Dir selbst, Deiner Art und Deiner Ausstrahlung stehst, wirst Du akzeptiert. Erfreue Dich Deiner Schönheit und Deiner Ausstrahlung! Wenn Du aber selbst das Gefühl hast, der Traum will Dich vor allzu viel Pomp warnen, kannst Du Dich fragen, warum dies der Fall sein könnte. Ich selbst würde mich freuen, wenn ich im Traum einem solchen schönen Spiegelbild begegnen würde.
Freundschaftliche Grüße,
Renata

Hallo Renata,
nochmals vielen herzlichen Dank für deine Antwort. Also spielt auch das Gefühl in der Traumdeutung eine große Rolle. So wie man es dort empfindet, drückt die Seele damit aus, es ist gut oder schlecht und man sollte in der Realität etwas ändern oder dranbleiben.
Finde es klasse, dass es Menschen wie euch gibt, die sich in ihrer Freizeit für anderer Leute Träume so sehr einsetzen. Ich selbst weiß, wie zeitaufwändig das sein kann, wenn man es gut und richtig machen will. Hut ab vor euch!!!

Liebe Grüße
conny